Zauberer
Um das Jahr 1000 des Dritten Zeitalters herum trafen fünf betagte
Männer mit langen weißen Bärten auf einem Elbenschiff in den Grauen Anfurten ein. Sie waren von Westen übers Meer gekommen, trugen weite Mäntel von unterschiedlicher Farbe, hohe schwarze Schaftstiefel und jeder stützte sich auf einen stock. Sie gehörten einem Orden an, der sie aus den Unsterblichen Landen nach Mittelerde geschickt hatte, das von bösen Mächten verdunkelt zu werden drohte. Es waren die Istari, von den Menschen Zauberer genannt.
Sie kamen heimlich und in bescheidener gestalt, obwohl sie mächtige Geister waren - Sendboten der Herrn des Westens, der Valar, die sie mit Zustimmung Erus als Angehörige ihres Ordens ausgesandt hatten. Doch in menschlicher Gestalt, unterworfen den Ängsten, schmerzen und Mühen der erde, die Hunger und Durst erleiden und getötet werden konnten. Sie waren Maiar, Personen des "engelsgleichen Ordens", wenn auch nicht unbedingt vom gleichen Rang. Aber es war ihnen verboten, ihr wahres Wesen und ihre Macht zu offenbaren.
Niemand weiß, wie viele Mitglieder ihr Orden zählte oder ob jene, die in den grauen Anfurten an Land gingen, als Einzige eigens diese gestalt angenommen hatten. Auch ob sie nach Mittelerde kamen, um für eine Schandtat zu büßen oder einfach nur aus einem Pflichtgefühl heraus, ist nicht bekannt. Man weiß lediglich, dass insgesamt fünf Istari an Land gingen, von denen zwei keinen Anteil am Schicksal von Mittelerde hatten. Diese beiden, heiß es, hätten in den Unsterblichen Landen die Namen Alatar und Pallando getragen und seien von dem Jäger Orome auserwählt worden. Da ihre Kleider meerblau waren, wurden sie Ithryn Luin genannt - die Blauen Zauberer.
Im vierten zeitalter, der Hochzeit der Menschen, als der
Besuch der Istari schon Legende war, wurde von allen immer Gandalf zuerst genannt und am meisten gepriesen. Gandalf der graue, den die Elben Mithrandor, die Zwerge Tharkûn und die Haradrim Incánus nannten. Bei den Maiar in den Unsterblichen Landen, die ihn Olórin nannten, galt er als der Weiseste seines Volkes. Er wohnte dort in den Gärten seines Lehrers Lórien, war ein Meister der Visionen und träume und ging oft zum Haus von Nienna der Weinenden, Lóriens Schwester, die alles Leid der Welt beklagte, um es zu überwinden. In ihrem Haus, das auf die Mauern der Nacht blickte, holte Nienna sich bei ihm Rat, und so gesellten sich zu seiner Weisheit noch Mitleid und grenzenlose Geduld.
Gandalf galt als Größter unter den Istari, weil er den Freien Völkern von Mittelerde zum Sieg über den Dunklen Herrscher Sauron verhalf, der sie versklaven wollte. Er fand dabei die Hilfe von Narya, dem Elbenring des Feuers, den Círdan, der Herr der Grauen Anfurten, Ihm gegeben hatte, denn Narya hatte die Macht, die Menschen tapfter und entschlossen zu machen. Auf Gandalfs Betreiben wurde der Drache Smaug getötet. Er trug dazu bei, dass die Schlacht der Fünf Heere, die Schlacht von Hornburg und die Schlacht auf den Pelennor-Felder gewonnen wurden. Er vernichtete allein einen Dämon aus alter Zeit, den Balrog von Moria. Seine größte tat jedoch die Entdeckung des Einen Rings und die Hilfe, die er dem Ringträger bei der Vernichtung des Herrscherings angedeihen ließ. Dadurch wurde Sauron und seine Diener für immer geschlagen und das reich des Bösen ging unter. Das dritte Zeitalter schloss mit Gandalfs Aufbruch in die unsterblichen Lande.
An zweiter Stelle wird gewöhnlich Radagast genannt, der in Rhosgobel in den
Tälern von Anduin lebte und wie Gandalf nie sein Heil im Bösen suchte. Er wurde auch der Braune genannt, weil er sich gern erdfarben kleidete. Er gehörte dem Weißen Rat an, der im Jahre 2463 gegründet wurde und gegen Sauron tagte. Doch Radagasts größte Sorge galt den Pflanzen und Tieren von Mittelerde. Selbst die Beorninger und andere Waldmenschen vom Düsterwald und die mächtigen Baumhirten von Fangorn sprachen stets voll Verehrung von ihm, denn Radagast war ein treuer Anhänger Yavannas, der Königin der erde, und wenn es um Kräuter und Tiere, Pflanzen und Wälder ging, war er weiser als jeder Mensch. Es heißt, er habe viele Vogelsprachen gesprochen, doch sonst ist nicht viel von ihm bekannt.
Zuletzt Und nur noch mit Abscheu wird von Saruman dem Weißen berichtet, den die Elben auch Curunir nannten, den "Mann der schlauen Pläne". Als die Istari geschaffen wurden, galt er als größter des Ordens. Er wanderte viele Jahrhunderte lang durch die Lande, um den Dunklen Herrscher Sauron zu vernichten, bis der Hochmut ihn packte und er dessen Macht begehrte. Im Jahr 2759 gelangte Saruman nach Isengart, und Beren, der Regent von Gondor, gewährte ihm den Schlüssel zum Turm von Orthanc. Man nahm an, er wolle den Menschen von Gondor und den Rohirrim im Krieg gegen das Böse beistehen. Saruman schuf jedoch selbst einen Ort der bösen Macht, rief Orklegionen und Uruk-hai, Halb-Orks und Dunländer herbei und hisste das Banner seiner Tyrannei, die weiße Geisterhand auf schwarzem Grund. Seine Gier nach Macht ließ ihn unvernünftig werden. Er ging Sauron in die Falle und wurde schließlich ein Werkzeug ebenjenes Geistes, den er eigentlich hatte zerstören wollen.
Der Zorn der baumhirten war groß, der Heldenmut der Rohirrim und Huorns noch größer - mit Hilfe von Gandalfs Weisheit vernichteten sie Saruman. Isengart wurde von Ents zerstört, die Rohirrim und Huorns schlugen seine Armee, sein Stab wurde zerbrochen, und Gandalf nahm ihm seine Zauberkräfte. So tief stürzte Saruman, dass er in seiner Niederlage nach kleinlichen Racheakten im Auenland Ausschau hielt, wo seine letzten Feinde, die Hobbits, wohnten. Doch als er von ihnen dier Herrschaft forderte, bedrängten die Hobbits ihn schwer, und sein eigenen Diener Schlangenzunge erschlug ihn.
Im Tod schrumpfte Sarumans Leib zu einer gestalt ohne Fleisch zusammen, zu einem Gebilde aus Haut und Knochen, bloßem gebein, alles in einen zerlumpten Mantel gehüllt, und eine Säule gräulichen Nebels stieg von ihm auf. Für einen Augenblick, so sagt man, habe die fahle Gestalt von Sarumans Maia-Geist noch über seinen sterblichen Überresten gehangen, dann kam ein Wind auf und er verschwand.
Die Istari, ein Orden von Zauberern, deren Zahl unbekannt ist, tauchten zu fünft in Mittelerde auf, doch zwei sind nur auf der Durchreise. Die Spur des Dritten verliert sich in den Tiefen der Wälder, der vierte fällt vom Guten ab und stirbt an seiner Machtgier. Der Fünfte hingegen wird zur Haupttriebkraft hinter den meisten Anstrengungen des Westens Im Ringkrieg. Seine Führerschaft beruht auf der Macht der Weissagung, der übernatürlichen Macht der Elbenringe, seiner großen Weisheit und
seinem gesunden Menschenverstand: er ist der Retter Mittelerdes. Fünf Versuche - ein Treffer. (Anmerkung: Auch unser Gandalf weiß über einiges mehr Bescheid als andere Spieler.. er weiß also was er zu tun hat!)

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